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Jam Session: Chili-Paprika-Chutney für ein Käsebrot der Extraklasse

Einkochen macht mir einen riesigen Spaß. Es gibt natürlich viele gute Gründe, Obst und Gemüse zu konservieren. Manche kochen ein, um das viele Obst aus dem eigenen Garten vor dem verfaulen zu retten oder um für schlechte Zeiten vorzusorgen. Bei mir ist das anders: ich koche ein, um entweder mir selbst oder anderen eine Freude zu machen. Dieses Chutney hier koche ich aber ehrlich gesagt nur ein, um mir damit ein überbackenes Käsebrot zu machen. Oder auch zwei. Daher habe ich genau genommen auch gar keine Ahnung, ob sich das Chutney wirklich mehrere Monate hält – bei mir ist es immer schon nach zwei wenigen Wochen aufgefuttert. Das läuft in etwa so: wie verrückt Paprikaschoten schälen, Chutney einkochen, Backofengrill an, Käsebrot rein, Käsebrot raus, ab aufs Sofa, irgendeinen höchst anspruchsvollen Film einschalten und dann: genießen.

Chili-Paprika-Chutney

Zutaten
1 große rote Chilischote
8 rote Paprikaschoten; schön reif
Olivenöl
2 rote Zwiebeln, fein gewürfelt
2 Zweige Rosmarin, frisch
3 Lorbeerblätter, frisch (getrocknet etwas mehr)
1 Zimtstange
Meersalz
Schwarzer Pfeffer
100 g brauner Zucker
150 ml Balsamico-Essig

Zubereitung
Backofen auf 300 Grad aufheizen.

Die Chili- und Paprikaschoten im Backofen rösten. Die Schoten sollen gut schwarz werden bzw. die Haut soll blasen werfen. Die Dauer hängt vom Gemüse ab, ca. 45 Minuten sind aber realistisch.
Das Gemüse in eine große Schüssel geben und diese mit Frischhaltefolie verschließen und abkühlen lassen. Durch den so entstehenden Dampf löst sich die Haut später etwas leichter. Die Haut komplett von den Schoten entfernen und das Fruchtfleisch mit dem Messer kleinhacken.

Einen Topf erhitzen und etwas Olivenöl dazugeben. Zwiebeln, Rosmarin, Lorbeerblätter und Zimtstange hinzufügen. Alles leicht salzen und pfeffern. Die Zwiebeln für ca. 20 Minuten bei mittlerer Temperatur leicht anschmoren. Die Zwiebeln sollen goldgelb sein.

Jetzt das Fruchtfleisch der Chili- und Paprikaschoten, den Zucker und den Essig zugeben und weiter garen, bis die Flüssigkeit komplett eingekocht ist und ein dickes Chutney übrigbleibt. Abschmecken, die Zimtstange und die Lorbeerblätter entfernen und das Chutney in sterilisierte Gläser abfüllen.

Das Chutney könnte sich theoretisch einige Monate halten. Oder man gönnt sich diesen Käsetoast der Extraklasse:

Zutaten für 4 Scheiben:
2 Eier, Größe L
150 g Crème fraîche
1 TL Senfpulver oder einfach ein paar Senfkörner selbst mahlen
100 g Cheddar, gerieben
Meersalz
Schwarzer Pfeffer
4 EL Chili-Paprika-Chutney
4 Scheiben Sauerteigbrot
Worcestershire-Sauce

Zubereitung
Backofen auf Grillstufe einstellen.

Die Eier trennen und die Eigelbe mit der Crème fraîche und dem Senfpulver verquirlen. Den geriebenen Käse unterrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.

Auf jede Brotscheibe ordentlich Chutney geben und bis an den Rand verstreichen. Obendrauf die Eier-Käse-Mischung verteilen.

Die Brotscheiben auf das Grillrost legen – unbedingt ein Backblech drunter schieben, es läuft ordentlich was über – und grillen, bis die Oberfläche gut gebräunt ist und Blasen wirft. In die Oberfläche der Brote ein Schachbrettmuster einritzen. Worcestersauce drüber und fertig sind die herrlichen Käsebrote.

Lasst es euch schmecken!
Désirée

Der Song zum Rezept (romantische Liebeskomödien gehen immer): Hugh Grant & Drew Barrymore – Way back into love

Happy Days: Marmorkuchen oder wie man Schwiegermütterherzen höher schlagen lässt

Kennt ihr das auch? Jemand sagt etwas oder noch besser man bekommt etwas geschenkt und man weiß genau: das ist jetzt der berühmte Wink mit dem Zaunpfahl, wenn nicht sogar der Wink mit dem ganzen Zaun. Aber von vorn. Man sieht und hört es nicht. Deswegen sage schreibe ich es auch nur ganz leise. Aber der Lieblingsmann kommt aus bayrischen Gefilden. Und aus irgendeinem Grund glaubt dort, gefühlt, jeder (ich liebe Sätze mit alle, jeder, niemand…) ganz NRW bestünde aus dem Ruhrgebiet. Und im Ruhrgebiet ist es immer natürlich Dunkel, der viele Rauch, und überall stehen Hochöfen herum oder so. Dabei leben wir hier mitten im schönsten sauerländischen Grün. Nix mit Ruhrgebiet. Ach ja, und zu essen gibt es hier nur Currywurst und Pommes. Ein sehr Schimanski-eskes Bild würde ich sagen.

Und welches Mutterherz kann schon mitansehen, wie der Junge nur noch von Currywurst und Pommes allein lebt. Keines, ist doch klar. Nachhilfe in bayrischer Küche musste her. Und wer wäre da besser geeignet als Alfons Schuhbeck persönlich. Dass man mich mit ihm nicht wochenlang in irgendeine Küche gesperrt hat wundert mich heute noch. Alternativ gab es die Bibel der bayrischen Küche. Aber was soll ich sagen, alles was ich jemals daraus “gekocht” habe ist dieser Marmorkuchen. Und was es sonst noch so leckeres gibt, seht ihr Sonntags hier oder auf Instagram.

Ach ja, und Currywurst esse ICH immer nur in Dortmund. An diesem Stand vor Saturn mit der kilometerlangen Schlange. Vielleicht sieht man sich da ja mal…

Marmorkuchen

Zutaten für 1 große Gugelhupfform
200 g weiche Butter
150 g Puderzucker
1 EL Vanillezucker
1/2 TL Zitronenabrieb
6 Eier
200 g Mehl
1 TL Backpulver
100 g gemahlene Mandeln
2 EL Kakaopulver (ich nehme meist Trinkschokolade mit Zimt von Amatller oder alternativ von beckscocoa)
70 g Zartbitterkuvertüre
Salz
150 g Zucker
weiche Butter und Mehl für die Form
Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung
Den Backofen auf 175°C aufheizen.

Die Butter zusammen mit dem Puderzucker, dem Vanillezucker und dem Zitronenabrieb schaumig schlagen. Die Eier trennen und die Eigelbe nach und nach zur Butter-Zucker-Masse geben. Alles schaumig aufschlagen.

Mehl und Backpulver zusammen in eine Extraschüssel sieben. Mandeln hinzufügen und unter das Mehl mischen. Die Kuvertüre fein reiben und mit dem Kakao vermischen.

Die Eiweiße zusammen mit einer kleinen Prise Salz und einem Drittel des Zuckers cremig schlagen. Dann den restlichen Zucker hinzugeben und alles zu einem festen Eischnee schlagen. Den Eischnee im Wechsel mit der Mehlmischung unter die Buttermasse heben.

Die Gugelhupfform mit Butter einfetten und mit Mehl bestäuben. Ungefähr die Hälfte des Teiges in die Form füllen. Dann die Kakao-Kuvertüre-Mischung unter den restlichen Teig mischen und den Schokoladenteig auf dem hellen Teig verteilen. Dann mit einer Gabel in einer spiralförmigen Bewegung durch den Teig “gehen”.

Den Kuchen auf der untersten Schiene für ungefähr 70 Minuten backen. Den Kuchen herausnehmen und abkühlen lassen. Wenn der Kuchen genug ausgekühlt ist, etwas Puderzucker darüber stäuben.

Lasst es euch schmecken.
Désirée

 

Song zum Rezept: Barbara Schöneberger | I love Schwiegermutter